Ohrgitterharnischwels, Otocinclus affinis (Minifisch)

Herkunft des Ohrgitterharnischwelses (Otocinclus affinis)

Der Ohrgitterharnischwels (Otocinclus affinis) stammt aus dem südöstlichen Brasilien und ist in klaren, sauerstoffreichen Zuflüssen des Rio Paraná beheimatet. Dort lebt er in Schwärmen in flachen Uferzonen mit dichter Vegetation und starkem Aufwuchs. Er zählt zu den kleinsten Vertretern der Harnischwelse und ist durch seine ruhige Art, seine Effektivität bei der Algenbekämpfung und seine hohe Sozialverträglichkeit ein geschätzter Aquarienbewohner. Typisch ist der dunkle Streifen entlang der Körperseite und der auffällige dunkle Fleck am Kiemendeckel, der ihm auch den Namen „Ohrgitter“ eingebracht hat.

Ohrgitterharnischwelse vergesellschaften

Otocinclus affinis ist vollständig friedlich und ideal für Gesellschaftsbecken mit kleinen Salmlern, Garnelen oder anderen ruhigen Bodenbewohnern geeignet. Eine Haltung in Gruppen ab mindestens 6 Tieren ist erforderlich, da die Art ein stark ausgeprägtes Sozialverhalten zeigt. Bei Einzelhaltung oder zu kleinen Gruppen kann es zu Stress und Schwächeanfällen kommen. Wichtig sind dichte Bepflanzung, feine Struktur und Biofilmflächen.

Passende Wasserparameter

Die Art bevorzugt weiches bis mittelhartes Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5. Temperaturen zwischen 22 und 27 °C sind optimal. Eine hohe Sauerstoffsättigung, leicht saurer pH-Wert und saubere Wasserverhältnisse fördern das Wohlbefinden deutlich. Ein UV-Klärer ist nicht zwingend nötig, kann aber zur Stabilität beitragen.

Haltungstemperatur

Die optimale Temperatur für Otocinclus affinis liegt bei 24–26 °C. Auch 22 °C werden noch gut vertragen. Temperaturen über 28 °C sollten nur vorübergehend auftreten. Eine kühle Nachtabsenkung ist möglich, wenn sie sanft erfolgt.

Die Beckengröße für Otocinclus affinis

Für eine kleine Gruppe ab 6 Tieren genügt ein Aquarium ab 60 cm Länge. Wichtig sind dichter Pflanzenwuchs, weicher Bodengrund, viele Wurzeln und eine stabile Wasserqualität. Ein gut eingefahrenes Aquarium mit gewachsenen Biofilmstrukturen ist für die Eingewöhnung essenziell. Neue Becken sind ungeeignet.

Bepflanzung

Der Ohrgitterharnischwels liebt bepflanzte Aquarien mit vielen Aufwuchsflächen. Moose, Anubias, Javafarn und Bucephalandra sind ideal. Auch Schwimmpflanzen zur Lichtdämpfung und ein natürlicher Bodengrund fördern das Wohlbefinden. Algenbeläge werden gründlich abgeweidet.

Das Futter für Ohrgitterharnischwelse

Otocinclus affinis ernährt sich überwiegend von Aufwuchs und Algen. Ergänzend sollte regelmäßig mit Gemüsechips, Spirulinatabletten, blanchierten Gurken- oder Zucchinistreifen gefüttert werden. Wichtig ist eine durchgehende Futterverfügbarkeit. Fastentage sind nicht empfehlenswert, da die Tiere empfindlich reagieren.

Geschlechtsunterschiede

Weibchen sind deutlich fülliger und kräftiger gebaut als Männchen. Männchen bleiben schmaler und etwas kleiner. Eine sichere Unterscheidung gelingt meist erst bei adulten Tieren in der Gruppe. Während der Laichzeit ist das Verhalten ein weiterer Indikator.

Die Zucht von Otocinclus affinis

Die Zucht im Aquarium ist selten, aber möglich. Erfolgreiche Ansätze beinhalten weiches Wasser, leicht sinkenden pH-Wert und eine nährstoffarme Umgebung mit Algenfilm. Das Ablaichen erfolgt meist an Pflanzen oder Aquarienscheiben. Die Larven sind sehr klein und benötigen feinste Aufwuchsnahrung. Eine stabile Biofilmumgebung ist essenziell für das Überleben.

Die Endgröße von Ohrgitterharnischwelsen

Otocinclus affinis wird maximal 4,5 cm groß. Er zählt damit zu den idealen Miniwelsen für kleinere Aquarien. Bei guter Pflege und stabiler Wasserführung kann die Art ein Alter von bis zu 5 Jahren erreichen. Aufgrund der geringen Größe, seiner Friedfertigkeit und der nützlichen Aufwuchsleistung eignet sich der Ohrgitterharnischwels perfekt für bepflanzte Aquarien mit ruhigem Beibesatz.

Verträglichkeit mit Zwerggarnelen

Die Art ist absolut friedlich gegenüber Garnelen. Otocinclus affinis kann problemlos mit allen gängigen Zwerggarnelenarten wie Neocaridina, Caridina oder Amanogarnelen vergesellschaftet werden. Auch Jungtiere bleiben unbehelligt. Die Kombination ist besonders für Aquarien mit starker Bepflanzung empfehlenswert.