Scheibenwürmer im Aquarium
Scheibenwürmer (Bothromesostoma personatum)
Die Diagnose „Schädlinge im Becken“ ist ein Graus für jeden Aquarianer und Garnelenhalter. Unglücklicherweise kann man in den seltensten Fällen etwas gegen das Auftreten der unliebsamen Mitbewohner unternehmen. Man kann sie zwar effektiv bekämpfen, doch schützt einen dies nicht dauerhaft vor Parasiten, Planarien und Co. Insbesondere wurmartige Kreaturen sehen unschön aus und können das gesundheitliche Wohlbefinden Ihres Fischbestandes negativ beeinträchtigen. Hieraus resultierend haben Sie als aufmerksamer Fisch- und Garnelenfreund das alltägliche Treiben in Ihrem heimischen Becken genau im Blick zu haben. Nur so können Sie bereits bei den ersten Anzeichen eines Parasiten-Befalls eingreifen und negative Konsequenzen verhindern.
Es gibt aber auch den ein oder anderen „ungebetenen Gast“ im Becken welcher zwar den optischen Gesamteindruck Ihrer Unterwasserwelt gefährdet, für Ihre Tiere aber vollkommen harmlos ist. Einer dieser Kandidaten ist der weit verbreitete Scheibenwurm (Bothromesostoma personatum). Hierbei handelt es sich um einen kleinen, milchig-weißen Wurm, welcher insbesondere in neu eingerichteten Aquarien zu finden ist. Sollten Sie auf Scheibenwürmer in Ihrem Becken treffen ist dies kein Grund zur Besorgnis. Die Kerlchen sind zwar lästig, stellen aber für Fische und Garnelen keinerlei Gefahr dar. Im Gegenteil. Insbesondere Fische sehen in den Scheibenwürmern keine Bedrohung, sondern willkommenes Futter. Zudem sind Scheibenwürmer ein Indiz für eine gute Wasserqualität - Auch Würmchen möchten am liebsten gutes Wasser!
Ursache
Die Ursache für Scheibenwürmer im heimischen Aquarium ist schnell gefunden. Sie setzen sich auf Holz, Pflanzen oder Steinen fest und können auf diese Art und Weise als „blinde Passagiere“ ins heimische Becken geraten. Möglich ist auch eine Einschleppung durch Frostfutter oder unsaubere Aquarienwerkzeuge.
Wie bereits angesprochen sind Scheibenwürmer im Aquarium keinerlei Grund zur Besorgnis. Dennoch klingeln bei Aquarianern und Garnelenhaltern zu Beginn alle Alarmglocken. Die Gründe dafür liegen ganz klar auf der Hand. Die Scheibenwürmer weisen im Hinblick auf ihr äußeres Erscheinungsbild deutliche Parallelen zu den Planarien auf. Eine Verwechslung ist von daher durchaus möglich und kann selbst erfahrenen Fisch- und Garnelenfreunden passieren. Beim zweiten Hinsehen wird allerdings deutlich, dass die Scheibenwürmer, kontrastiv zu den Planarien, keinen Y-förmigen Darm und keinen Dreieckigen Kopf besitzen und sich auf eine andere Art und Weise fortbewegen. Erleichterung stellt sich ein.
Scheibenwürmer können im Aquarium bis zu 7 mm lang werden. Sie verfügen über ein spitzes Hinterende, einen rundlicheren Vorderteil sowie eine bräunliche Färbung. Obgleich sie für manche Beobachter wie Regenwürmer aussehen, besitzen sie keine Segmente. Auch der Vergleich mit den Planarien lässt sich nicht lange aufrecht halten. Im Gegensatz zu den unheilvollen Schmarotzern haben Scheibenwürmer einen stabförmigen Darm und bewegend sich kriechend fort. Sie erinnern darin eher an Schnecken, als an Regenwürmer oder Planarien.
Symptome
Im Hinblick auf die Symptome lassen sich keine Angaben machen. Weder Fische noch Garnelen werden von den Scheibenwürmern negativ beeinträchtigt. Eine Veränderung in Aussehen und Verhalten findet daraus resultierend nicht statt.
Behandlung
Eine Behandlung von Scheibenwürmern ist zwar möglich, aber nicht nötig. Das „Problem“ erledigt sich im Regelfall von alleine. Wer dennoch etwas gegen Scheibenwürmer unternehmen und ihre Zahl reduzieren möchte, der sollte die Haltungsbedingungen im Becken optimieren. Experten raten dazu, die Futterrationen sowie den Beckenbesatz zu überdenken und ggf. zu reduzieren. Eine medikamentöse Behandlung mit „No Planaria“, „Flubenol“ oder „Panacur“ führt nicht immer zum gewünschten Erfolg. Nachforschungen haben ergeben, dass Scheibenwürmer gegen diese Mittel immun sind. Bei einer erhöhten Populationen von Scheibenwürmern im Garnelenbecken ist die (zeitweise) Beigabe eines Fisch die beste Lösung. Scheibenwürmer stehen auf der Speisekarte von Fischen, für knurrende Zwergguramis z.B. sind die Würmchen eine Delikatesse.
Untersuchen Sie in Zukunft neue Pflanzen, Steine oder Hölzer penibel nach Scheibenwürmern und spülen Sie diese mit Wasser ab. Auf diese Art und Weise können keine Scheibenwürmer mehr den Weg in Ihr Aquarium finden. Sie können Pflanzen auch für eine halbe Stunde in stark Kohlensäurehaltigem Wasser baden, viele blinde Passagiere werden dabei schon entfernt, den Pflanzen schadet das nicht.