Es ist möglich: Vermehrung und Aufzucht von Neocaridina-Zwerggarnelen im Gesellschaftsaquarium

Oliver

Einleitung:
Der farbenfrohe Charme und das wuselige Treiben von Neocaridina-Zwerggarnelen fügen jedem Aquarium einen Hauch von Lebendigkeit hinzu. Als friedliche Algenfresser bereichern sie nicht nur das Mikro-Ökosystem, sondern erfreuen auch Aquarianer mit ihrer Fähigkeit, sich erfolgreich zu vermehren und aufzuziehen, sogar in einem Gesellschaftsaquarium mit Fischen und ohne spezielles Aufzuchtbecken. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die Schlüsselaspekte der Garnelenhaltung ein, um ein florierendes Aquarium zu schaffen.

1. Geeignete Wasserbedingungen sicherstellen:
Die erste Voraussetzung für die erfolgreiche Vermehrung und Aufzucht von Neocaridina-Zwerggarnelen ist die Schaffung idealer Wasserbedingungen. Diese Garnelenart bevorzugt einen pH-Wert zwischen 6,5 und 8,0, eine Temperatur von 18-28°C und eine Gesamthärte (GH) von 4-14 dGH. Ein regelmäßiger Wasserwechsel, mindestens alle zwei Wochen, ist entscheidend, um das Wasser sauber und die Garnelen gesund zu halten. Die meisten Neocaridina-Arten lassen sich also auch ohne Aquarienheizer vermehren.

2. Ausreichend Verstecke bieten:
Garnelen lieben Verstecke. Sie brauchen Orte, an denen sie sich sicher fühlen können, besonders während der Häutungsphase, die für die Vermehrung von entscheidender Bedeutung ist. Dafür eignen sich Moos, Steine, Wurzeln oder spezielle Garnelenhäuser. ODer auch einfach natürliches, getrocknetes Laub.

3. Fischbesatz auswählen:
Während viele Fische Garnelen und insbesondere ihren Nachwuchs als leichte Beute betrachten, gibt es einige Fischarten, die mit Garnelen gut auskommen können. Wenn Sie Garnelen erfolgreich in einem Gemeinschaftsaquarium mit Fischen aufziehen möchten, sollten Sie Arten wählen, die für ihre friedliche Natur und geringe Größe bekannt sind. Hier sind ein paar Beispiele:

  • Otocinclus (Otocinclus-Arten): Diese kleinen Saugwelse sind friedlich und beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Abschaben von Algen von Oberflächen im Aquarium. Sie stellen keine Bedrohung für Garnelen dar.
  • Corydoras (Corydoras-Arten): Corydoras sind bodenbewohnende Fische, die für ihre ruhige Natur bekannt sind. Sie zeigen kein Interesse an Garnelen und sind daher eine gute Wahl.
  • Kleine Tetras (z.B. Neontetras, Glühlichttetras): Tetras sind in der Regel friedliche Fische, insbesondere die kleineren Arten. Sie könnten zwar gelegentlich ein Interesse an sehr kleinen Garnelenlarven zeigen, aber in einem gut bepflanzten Aquarium haben die Larven genügend Versteckmöglichkeiten.
  • Zwergbärblinge (Boraras-Arten): Diese winzigen Fische sind nicht nur unglaublich friedlich, sondern auch zu klein, um Garnelen zu bedrohen. Sie eignen sich hervorragend für ein Gemeinschaftsaquarium mit Garnelen.
  • Schwertträger (Xiphophorus helleri): Diese Fische sind größtenteils Pflanzenfresser und stellen in der Regel keine Bedrohung für Garnelen dar.
  • Rasboras (verschiedene Rasbora-Arten): Ähnlich wie Tetras, sind Rasboras im Allgemeinen friedlich und zeigen wenig Interesse an Garnelen.
  • Mikrogeophagus ramirezi (Schmetterlingsbuntbarsche): Diese kleinbleibenden Buntbarsche sind bekannt dafür, dass sie relativ friedlich sind und sich in der Regel nicht an Garnelen vergreifen.
  • Guppys (Poecilia reticulata): Guppys sind bekanntermaßen friedlich, aber es kann passieren, dass sie kleine Garnelen oder deren Nachwuchs fressen. Bei ausreichenden Versteckmöglichkeiten und genügend Nahrung ist das Zusammenleben aber oft problemlos möglich.
  • Platys (Xiphophorus maculatus): Platys sind friedliche Fische, die in der Regel kein Interesse an Garnelen zeigen.
  • Kardinalfische (Tanichthys albonubes): Diese Fische sind bekannt für ihre friedliche Natur und eignen sich gut für ein Gemeinschaftsaquarium mit Garnelen.

Die Auswahl der Fische sollte immer auf den spezifischen Bedingungen in Ihrem Aquarium basieren, einschließlich der Größe des Tanks, der Wasserparameter und der anderen Bewohner. Es ist wichtig, dass Sie immer genügend Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung zur Verfügung stellen, um ein harmonisches Zusammenleben zu fördern.

Zwerggarnele mit Junggarnelen


Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass jeder Fisch und jede Garnele ein Individuum ist und sich manchmal unvorhersehbar verhalten kann. In der Regel sollte es jedoch mit diesen Fischarten zu keinen Problemen kommen. Ein Aquarium mit viel Versteckmöglichkeiten und ausreichend Nahrung trägt ebenfalls dazu bei, eventuelle Konflikte zu minimieren.

Größere oder aggressive Fischarten könnten eine Gefahr für die Garnelen und ihren Nachwuchs darstellen.

4. Gesunde Ernährung:
Eine abwechslungsreiche Ernährung trägt zur Gesundheit und zur Vermehrungsrate bei. Sie können spezielles Garnelenfutter verwenden und es mit Gemüse, wie z.B. Spinat, Zucchini oder Gurke, und gelegentlichen proteinreichen Leckerbissen, wie Artemia, ergänzen.

5. Geduld:
Geduld ist eine Tugend, wenn es um die Vermehrung und Aufzucht von Zwerggarnelen geht. Sie werden feststellen, dass sich die Garnelen nach einigen Wochen bis Monaten fortpflanzen, sobald sie sich an die Bedingungen gewöhnt haben.

Die Aufzucht von Neocaridina-Zwerggarnelen in einem Gesellschaftsaquarium ist eine bereichernde Erfahrung, die die Schönheit und Vielfalt des Lebens unter Wasser einfängt. Mit den richtigen Bedingungen und ein wenig Geduld können Sie ein lebendiges, gesundes Aquarium schaffen, in dem Garnelen und Fische harmonisch zusammenleben und gedeihen. Es ist ein faszinierendes Hobby, das sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Aquarianer viel Freude und Zufriedenheit bringt.

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