UVA- und UVB-Beleuchtung im Terrarium
Leben ohne Licht ist nicht möglich - dies gilt sowohl für Menschen als auch für Tiere und Pflanzen. Erfahrene Terrarianer sind sich bewusst, dass eine artgerechte und damit gesunde Reptilienhaltung nur dann möglich ist, die Tiere mit ausreichend Licht versorgt sind. De facto benötigen nahezu alle Reptilien, die in einem Terrarium leben, deshalb eine adäquate Lichtversorgung. Meist reicht natürlich einfallendes Tageslicht nicht aus, so dass eine künstliche Beleuchtung unerlässlich ist. Im Folgenden erfahren Sie genauer, warum die richtige Terrarienbeleuchtung so wichtig ist, welche Arten von UV-Beleuchtung es für Terrarien gibt , wie sinnvoll die differenten Beleuchtungstypen sind und welche Vorteile mit einer UVA-Beleuchtung und UVB-Beleuchtung einhergehen.
Terrarienbeleuchtung: Darum kommt ihr enorme Bedeutung zu
Bei Reptilien handelt es sich um wechselwarme Tiere, die - metaphorisch formuliert - solarbetrieben sind. Im Vergleich zu Säugetieren ist der Nahrungsbedarf von Reptilien deutlich geringer. Der Grund hierfür ist einfach: Reptilien müssen die Körperwärme, die für einen aktiven Stoffwechsel und die mit ihm einhergehenden Stoffwechselfunktionen notwendige Körperwärme nicht selbst produzieren, sie wärmen sich stattdessen mithilfe äußerer Quellen auf. In ihrem natürlichen Lebensraum geschieht dies durch die Sonne respektive Sonnenbäder. So ist es nicht verwunderlich, dass tagaktive Reptilienarten äußerst lichtorientiert sind und helle Orte aufsuchen um Sonne, Wärme und damit Energie zu tanken.
Da in Terrarien lebende Reptilien nicht mit ausreichend Sonnenlicht versorgt werden, ist eine adäquate Lichtversorgung erforderlich. Die Terrarienbeleuchtung dient allerdings nicht nur zur Lichtversorgung, sondern auch zur Beheizung. Je nachdem, welche Art von Reptilien Sie in Ihrem Terrarium halten, sind unterschiedliche Temperaturen notwendig. Manche Tiere benötigen Temperaturen von bis zu 50 °C. Aus diesem Grund kommt der Wahl der passenden Leuchtmittel eine große Bedeutung zu. Hinzu kommt, dass Terrarium über differente Temperaturzonen verfügen sollte, so dass die Reptilien sich je nach Bedarf in kühleren und wärmeren Bereichen aufhalten können. Verstecke und ausreichen Platz zum Sonnen für alle Terrarienbewohner sind ebenfalls unverzichtbar. Beim Implementieren der Beleuchtung sollten Sie zudem darauf achten, dass der Abstand zwischen Lampe und Sonnenplatz es ermöglicht, die angestrebte Temperatur zu erreichen und garantiert ist, ausreichend UVA- und UVB-Strahlung bei den Reptilien ankommt. Vice versa muss sichergestellt werden, dass die Tiere sich nicht verbrennen. Zum Verringern der Strahlungsintensität können beispielsweise Lochblech oder Drahtgaze zum Einsatz kommen.
Diese Arten von UV-Licht respektive UV-Beleuchtung gibt es:
Ultraviolettes Licht ist vom Menschen mit bloßem Auge nicht erkennbar. Für Terrarienbewohner wie Reptilien ist es substanziell, sie sind zudem in der Lage, UV-Licht wahrzunehmen. In Bezug auf UV-Licht wird zwischen drei differenten Wellenlängen unterschieden, nämlich UVA-Licht, UVB-Licht und UVC-Licht. In der Natur liegt der maximal auftretende Wert bei etwa 270 mW/cm², wobei diese Strahlungsintensität mittags am Äquator erreicht wird. Sie sollten sich beim Implementieren von UVA-Beleuchtung und UVA-Beleuchtung über die klimatische Herkunft Ihrer Tiere informieren und die notwendige UV-Menge beachten.
Stellen Vitaminpräparate eine Alternative zur UVA-Beleuchtung und UVB-Beleuchtung dar?
In Terrarien, die über eine unzureichende UVB-Beleuchtung verfügen, entwickeln die Bewohner einen Vitamin-D3-Mangel. In Folge wird zu wenig Kalzium in den Knochen eingebaut, sie erweichen und verlieren an Stabilität. An spezifischen Körperstellen der Reptilien wie beispielsweise Panzern, dem Rückgrat sowie Oberschenkel oder Unterkiefer kommt es dann zu Missbildungen oder Verformungen.
Obschon Vitamin D3 den Tieren über Vitaminpräparate zugeführt werden kann, ist es ratsamer, eine auf die Bewohner abgestimmte UV-Beleuchtung zu implementieren. Häufig kommt es bei der Gabe von Vitaminpräparaten zu falschen Dosierungen. Sowohl Über- als auch Unterdosierungen können mit ernsthaften Erkrankungen einhergehen. Zudem gibt es Folgen von UV-Unterversorgungen, die mit Vitaminpräparaten nicht behebbar sind; so beispielsweise, wenn es zu Störungen des Hautmilieus kommt.
UVA-Beleuchtung in Terrarien:
- Reptilien sind in der Lage UVA-Licht optisch wahrzunehmen. Die Strahlung und damit UVA-Beleuchtung hat in Terrarien hat sowohl Einfluss auf das Drohverhalten sowie die Rivalität und damit das agonische Verhalten als auch das Paarungsverhalten von Reptilien. Von besonderer Relevanz ist es für die Farbveränderung der Tiere und damit die Signalgebung.
UVB-Beleuchtung in Terrarien:
- Reptilien sind auf UVB-Strahlung und damit eine UVB-Beleuchtung in Terrarien angewiesen, um Vitamin D3 zu produzieren. Obschon die Tiere Vitamin D3 teils auch über ihre Nahrung aufnehmen, ist die Menge für eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin nicht ausreichend. Aus diesem Grund ist eine UVB-Beleuchtung in Terrarien notwendig. Durch die UVB-Beleuchtung wird sichergestellt, dass die Reptilien genug Vitamin D3, welches sie für ihren Knochenstoffwechsel benötigen, generieren können.
UVC-Licht
- Bei UVC-Licht handelt es sich um Licht, dessen Wellenbereich außerordentlich gefährlich ist. Allerdings kommt es zur Absorption von UVC-Licht in der Atmosphäre, so dass es weder Mensch, Tier noch Pflanzen tangiert.
Es kann entsprechend festgehalten werden, dass eine adäquate UVA-Beleuchtung und UVB-Beleuchtung zwingend notwendig sind, um Ihre Terrarienbewohner artgerecht zu halten.
Beleuchtungsarten für Terrarien im Überblick
Dass eine ausreichende UVA-Beleuchtung und UVB-Beleuchtung in Terrarien unerlässlich ist, wurde bereits erklärt. Zudem wurde erläutert, dass Sie sich vor der Wahl der passenden Beleuchtungsart über die spezifischen Bedürfnisse der Bewohner Ihres Terrariums informieren müssen. Welche Optionen Sie haben, um Ihrem tierischen Liebling optimale Bedingungen zu bieten, erfahren Sie im Folgenden.
Sie können neben einfachen Lampen ohne UVA- und UVB-Strahlung - beispielsweise in Form von Tageslichtlampen oder Halogenlampen - bietet der Markt auch UV-Lampen. Bei UV-Lampen wird zwischen Lampen mit einer geringen UV-Strahlung und solchen mit hoher UV-Strahlung differenziert. Für eine geringe UV-Abgabe sorgen zum Beispiel Leuchtstoffröhren, Spots oder Energiesparlampen in unterschiedlichen Ausführungen. Sind Sie auf der Suche nach einer Terrarienlampe, die eine kombinierte UVA-Beleuchtung und UVB-Beleuchtung bietet, können Sie ebenfalls zwischen vielen verschiedenen Arten wählen und sich für Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen, kleinere und größere Spots oder aber Metalldampflampen entscheiden.
Die Vorteile einer UVA-Beleuchtung und UVB-Beleuchtung für Reptilien in Terrarien
Eine auf die jeweiligen Terrarienbewohner abgestimmte UVA-Beleuchtung und UVB-Beleuchtung sorgt dafür, dass die individuell benötigte Umgebungstemperatur erreicht wird, der Körper mit ausreichend UVA- und UVB-Strahlung versorgt und somit genug Vitaminen gebildet werden können, um Krankheiten vorzubeugen. Liegt die Umgebungstemperatur beispielsweise 10°C unter der erforderlichen, können hierdurch Erkältungen hervorgerufen werden. Hinzu kommt, dass sich Reptilien proteinreich ernähren. Ist es zu kalt im Terrarium, wird die Verdauung gestört. Auch die Gesunderhaltung des Knochenskeletts der Tiere ist von der Beleuchtung abhängig. Denn nur dann, wenn das für Reptilien lebenswichtige Vitamin D3 in ausreichender Menge gebildet wird, kann Kalzium ins Knochengewebe eingelagert werden. Ist keine adäquate UVB-Beleuchtung implementiert, kann eine Rachitis, d.h. Knochenerweichung, die Folge sein. Entstehen irreparable Schäden, kann dies zum Tod führen.
FAQ: UVA-Beleuchtung und UVB-Beleuchtung im Terrarium
Im Folgenden werden häufig gestellte Fragen in Bezug auf die UVA-Beleuchtung und UVB-Beleuchtung in Terrarien kurz beantwortet.
Benötigen auch nachtaktive Tiere UV-Licht?
Landläufig wird angenommen, dass nachtaktive Terrarienbewohner kein UV-Licht benötigen. Dies ist allerdings nicht korrekt, denn auch für die meisten Reptilien, die nachtaktiv sind, ist UV-Licht unerlässlich. So gibt es eine Vielzahl nachtaktiver Reptilien, die während des Tags schlafen, allerdings gleichzeitig Sonne tanken. So zum Beispiel, wenn sich die Tiere in einer Baumkrone platzieren. Andere Arten werden bereits in der Dämmerung aktiv, um sich mit dem notwendigen UV-Licht zu versorgen. Ohne eine UVA-Beleuchtung und UVB-Beleuchtung kommt es zu verschiedenen Auffälligkeiten, Mangelerscheinung oder Erkrankungen. Bei diesen kann es sich beispielsweise um einen Wachstumsstopp, Stoffwechselprobleme, Häutungsprobleme oder Rachitis handeln.
Summa summarum: Auch nachtaktive Terrarienbewohner benötigen UV-Strahlung. Obschon diese meist nicht ebenso stark sein muss wie bei tagaktiven Reptilien, ist sie unerlässlich.