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Ihnen als informierter Reptilienhalter sollte bewusst sein, dass Ihre tierische Lieblinge im Terrarium einer anderen Nahrungszusammensetzung begegnen als in ihrem natürlichen Habitat. Um dennoch eine ebenso artgerechte wie gesunde Haltung Ihrer Reptilien sicherzustellen, ist die Gabe herkömmlichen Futters in der Regel nicht ausreichend. Im Allgemeinen ist eine Nahrungsergänzung deshalb sinnvoll. Sie sollten den Reptilien Vitamine zuführen und die Reptilien mit Mineralien versorgen. Als problematisch stellt sich bereits das Fehlen des natürlichen Sonnenlichts dar, woraus nicht nur die Notwendigkeit einer effektiven Terrarienbeleuchtung, sondern auch einer Nahrungsergänzung resultiert, um die Reptilien gesund zu erhalten und Mangelerkrankungen vorzubeugen. Der Markt bietet ein breites Sortiment an Nahrungsergänzungen für Reptilien, durch die sichergestellt wird, dass die Tiere ein ebenso gesundes wie stabiles Skelett haben, es nicht zu Missbildungen des Panzers kommt, über ein starkes Immunsystem verfügen und weiteren Krankheiten vorgebeugt wird. Im Folgenden erhalten Sie deshalb viele wichtige Informationen zur Versorgung von Reptilien mit Mineralien und Vitaminen.
Der lateinische Name weist bereits darauf hin: Bei Vitaminen handelt es sich um lebensnotwendige organische Verbindungen, die Reptilien benötigen, um lebensnotwendige Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Die Tiere bilden Vitamine einerseits selbst, andererseits können Reptilien Vitamine über die Nahrung aufnehmen. Aufgrund des limitierten Futterspektrums von Reptilien im Terrarium ist die Gabe eines Vitaminpräparats ratsam. In Bezug auf Reptilien und Vitamine gilt es darauf hinzuweisen, dass sowohl eine Über- als auch eine Unterversorgung der Tiere zu Erkrankungen führen.
Bei den Vitaminen B und C handelt es sich um wasserlösliche Vitamine. Sollte es zu einem Überschuss dieser Vitamine kommen, können die Reptilien die Vitamine über ihre Nieren ausscheiden. Bei den Vitaminen A, D, E und K handelt es sich dagegen um fettlösliche Vitamine. Sie werden gespeichert und der Abbau findet langsam statt.
Aufgrund des unkomplizierten Abbaus von Vitamin B und C treten in der Regel nur dann gesundheitliche Probleme bei den Tieren auf, wenn es zu einer Unterversorgung, d.°h. einer Hypovitaminose bzw. Avitaminose, kommt. Sogenannte Vitamin B Hypovitaminosen entstehen teils aufgrund der Fütterung gefrorenen Fischs bei fischfressenden Schlangenarten wie Strumpfbandnattern. Bei Riesenschlangen, die alleinig mit nicht vollwertig ernährten Meerschweinchen gefüttert werden, kann dagegen eine C Hypovitaminose entstehen.
Im Gegensatz zu einer Überversorgung mit wasserlöslichen Vitaminen gestaltet sich eine Überversorgung mit fettlöslichen Vitaminen als problematisch. Kommt es zu einer Hypervitaminose, können lebensbedrohliche Erkrankungen die Folge sein. Beispielhaft kann hier die übermäßige Zuführung von Vitamin A genannt werden. Obschon Vitamin A für die Epithelbildung und damit sowohl für Haut als auch Augen benötigt wird und ein Mangel an Vitamin A zu Blindheit oder Schwierigkeiten bei der Häutung führen kann, ist eine Hypervitaminose weitaus gefährlicher. Kommt es zu einer sogenannten Vitamin-A-Vergiftung, kann dies zum Tod führen. Dies wurde zum Beispiel bei Landschildkröten beobachtet.
Ein weiteres Vitamin, das für Reptilien lebensnotwendig ist, ist Vitamin D. Das Vitamin beeinflusst den Kalziumspiegel im Blut und sorgt für eine adäquate Mineralisierung der des Knochenskeletts. Wird dem Reptil zu viel Vitamin D zugeführt, kann es zu einer Entmineralisierung der Knochen kommen. Idealerweise wird deshalb die natürlichen Vitamin-D-Bildung durch die Zufuhr der passenden Menge von UV-Licht sichergestellt.
Mineralien oder Mineralstoffe sind anorganische Substanzen, wobei Kalzium und Phosphor die wichtigsten darstellen, denn der Kalzium- und Phosphorstoffwechsel von Reptilien steht in direkter Verbindung. In Bezug auf Reptilien und Mineralien gilt: Bei Kalzium handelt es sich um denjenigen Mineralstoff, der zwingend notwendig ist. Ohne eine ausreichende Versorgung mit Kalzium werden sowohl die Knochenbildung als auch die Bildung der Eischalen beeinträchtigt. Zudem ist Kalzium unabdingbar für eine funktionierende Reizweiterleitung in den Nervenzellen und Muskelkontraktionen. Zudem spielt Kalzium eine Rolle für die Blutgerinnung sowie Enzymaktivitäten. Damit zahlreiche lebensnotwendige Prozesse im Körper von Reptilien optimal ablaufen können, muss das Blut eine bestimmte Konzentration an Kalzium und Phosphor aufweisen. Aufgrund der Tatsache, dass die Nahrung von Reptilien in Terrarien meist zu geringe Mengen an Kalzium aufweist, ist eine zusätzliche Kalziumzufuhr ratsam, um einem Kalziummangel vorzubeugen. Ebenso wie in der Natur sollte Terrarienbewohnern die Möglichkeit der zusätzlichen Kalziumaufnahme idealerweise durch Sepiaschalen (Sepiaschulp) oder alternativ zerstoßene und gekochte Eierschalen oder Schneckenhäuser angeboten werden.
Leiden Reptilien unter einem Kalziummangel unter anderem aufgrund eines unzureichenden Angebots kalziumhaltiger Nahrung, kommt es zu Kompensationsversuchen. Im Rahmen dieser versuchen die Tiere, das benötige Kalzium aus dem Bodengrund aufzunehmen, was einerseits nicht gelingen kann und andererseits häufig zu schweren Verstopfungserscheinungen führt. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass der Bodengrund kein Kalzium aufweist. Verwenden Sie niemals sogenannten Kalziumsand, auch wenn dieser im Fachhandel teilweise noch angeboten wird. Um zu gewährleisten, dass der Körper von Reptilien Kalzium verwerten kann, wird Vitamin D3 benötigt. So kann es ohne die ausreichende Menge an Vitamin D3 trotz einer ausreichenden Versorgung mit Kalzium zu schweren Störungen des Stoffwechsels kommen. Es gibt Supplemente für Reptilien, die Vitamin D3 enthalten, allerdings ist es unerlässlich, dass Vitamin D3 vor allem vom Tier selbst gebildet wird. Dies wiederum ist nur dann möglich, wenn das Terrarium eine auf die jeweiligen Bewohner abgestimmte UVB-Beleuchtung verfügt und die Tiere mit lebensnotwendiger UV-Strahlung versorgt werden.
Zusatzinfo: Sepiaschulp:
Oberste Regel für die Gabe von Supplementen ist: Mischen Sie das Trinkwasser Ihrer Reptilien niemals mit Nahrungsergänzungspräparaten. Einerseits handelt es sich bei Vitaminen um lichtempfindliche Substanzen. Werden Sie in Wasser gegeben und Licht ausgesetzt, kann ihre Wirksamkeit rasch nachlassen. Andererseits ist es möglich, dass Ihre Tiere weniger Flüssigkeit zu sich nehmen, woraus sich im Allgemeinen negative gesundheitliche Folgen ergeben. Des Weiteren sollten Sie aufgrund der begrenzten Haltbarkeit Supplemente länger als neun Monate aufbewahren und stets darauf achten, dass die Präparate dunkel und kühl lagern.
Je nachdem, ob Sie Schlangen, insektenfressende oder pflanzenfressende Reptilien halten, gelten differente Vorgehensweise. Weshalb Sie im Folgenden spezifische Informationen zur jeweiligen Gruppe erhalten.
Pflanzenfresser:
Schlangen:
Insektenfresser:
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