Finden Sie geeignete Terrarienpflanzen für das Biotop und die Bewohner
Pflanzen bereichern den künstlich geschaffenen Lebensraum für Terrarientiere. Sie bereichern die Einrichtung optisch, können Kletter- und Versteckmöglichkeiten bieten, Schattenplätze schaffen und das Klima im Biotop positiv beeinflussen. Ob Kunst- oder Lebendpflanzen besser geeignet sind, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Insbesondere sollen Terrariumpflanzen keine Gefahr für die Tiere darstellen, echte Pflanzen benötigen zum Gedeihen außerdem bestimmte Umgebungsbedingungen.
Umgebungsbedingungen für Pflanzen im Terrarium
Die wichtigsten Kriterien sind die Beleuchtung, die Temperatur und das Feuchtigkeitsbedürfnis beziehungsweise die Luftfeuchtigkeit. Einige Terrariumpflanzen kommen mit den kargen Bedingungen eines trockenen Wüstenklimas zurecht, andere benötigen tropische Verhältnisse oder fühlen sich in den Umgebungsbedingungen einer gemäßigten Klimazone wohl.
Idealerweise stimmen Sie die Terrarienausstattung auf die Lebensbedingungen der Bewohner in ihrer natürlichen Umgebung ab. Diesbezüglich wird grob zwischen Wüsten-, Savannen-, Wald- und Regenwaldterrarium unterschieden, wobei es je nach Besatz auch Varianten dazwischen gibt - die Übergänge können fließend sein.
In einem Wüstenterrarium müssen die Pflanzen mit Wärme, Trockenheit und viel Licht zurechtkommen sowie mit größeren Temperaturschwankungen tagsüber und nachts. Bei einem Savannenterrarium handelt es sich um ein halb trockenes Biotop, oft mit jahreszeitlichen Schwankungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Das erfordert anpassungsfähige Pflanzen, die sowohl saisonale Temperaturen um 15 °C als auch sommerliche 30 °C sowie trockenere und feuchtere Luft vertragen. In Waldterrarien herrschen halbfeuchte klimatische Verhältnisse mit gemäßigterem Klima gegenüber dem Savannenbiotop. Regenwaldterrarien bieten den Pflanzen eine warme Umgebung mit nur geringen Schwankungen. Hier müssen sich die Pflanzen mit bis zu 100 Prozent Luftfeuchtigkeit arrangieren und können bei geeigneter Auswahl dazu beitragen, die klimatischen Verhältnisse aufrecht zu erhalten.
Eine Sonderform ist das Paludarium oder Aquaterrarium, in welchem es einen großzügigen Wasserteil und einen Landteil gibt. Es eignet sich für Pflanzen, die emers und submers wachsen oder als Wasserpflanzen auch aus dem Wasser heraus wachsen können sowie solche für die Uferzone und den Landteil, der trocken und felsig sein, aber auch feuchtes Wald- oder Regenwaldklima nachahmen kann.
Kunstpflanzen oder echte Pflanzen verwenden?
Wesentliche Vorteile unserer Kunstpflanzen sind ihre Anspruchslosigkeit. Sie sind einfach zu reinigen, welken nicht und werden nicht von Schädlingen befallen. Auch haben Sie eine wesentlich größere Auswahl, da Sie die Gegebenheiten im Terrarium nicht berücksichtigen müssen. Dennoch sollten Kunstpflanzen gegebenenfalls die Ansprüche der Tiere befriedigen und dürfen keine Verletzungsrisiken darstellen. Pflegen Sie Pflanzenfresser, könnten diese dazu neigen, den Kunststoff anzuknabbern und daran versterben. Hochwertige Qualität ist ebenfalls wichtig: Der Kunststoff darf keine Giftstoffe absondern und muss resistent gegenüber höheren Temperaturen oder dauerhafter Feuchtigkeit sein.
Allerdings erfüllen Kunstpflanzen keine Klimafunktion. Echte Pflanzen dagegen sind mit ihrem Stoffwechsel dem Klima ihrer natürlichen Umgebung angepasst: Wählen Sie passenden Blattpflanzen für Ihr Regenwaldaquarium aus, profitieren diese einerseits von den Tropenverhältnissen und helfen andererseits, diese stabil zu halten. Mit Kunstpflanzen haben Sie stattdessen einen größeren gestalterischen Freiraum.
Zählen Sie zu den Terrarienbesitzern, die ein möglichst natürliches Biotop für die tierischen Bewohner einrichten möchten, entscheiden Sie sich vermutlich bevorzugt für echte Pflanzen. Was diesbezüglich vor allem zu beachten ist, ist der erhöhte Pflegeaufwand, denn echte Pflanzen
- können von Schädlingen wie Blattläusen, Schildläusen oder Spinnenmilben befallen werden
- wachsen eventuell stark und müssen beschnitten werden
- brauchen Wasser und Nährstoffe
- benötigen geeignetes Substrat
Während Kunstpflanzen zum Reinigen einfach entnommen werden können, verbleiben Lebendpflanzen an ihrem Standort, was die hygienischen Maßnahmen erschweren kann. Eine Ausnahme bilden oft Aufsitzerpflanzen, die Sie einfach mit ihrem Untergrund kurzzeitig herausnehmen.
Es gibt gute Argumente für beide Varianten - letztendlich ist es auch Geschmackssache und eine individuelle Entscheidung, sich für naturgetreu gestaltete künstliche oder echte Terrarienpflanzen zu entscheiden. Ebenso spricht nichts dagegen, wenn Sie beide Formen in das Biotop integrieren, sofern auch die Tiere damit zurechtkommen.
Tipps zur Pflanzenauswahl
Vorab: Unabhängig davon, ob Sie sich für echte oder künstliche Terrariumpflanzen entscheiden, liegt Ihnen sicher in erster Linie das Wohl der Tiere am Herzen. In der Praxis bedeutet das: Klettertiere brauchen Klettermöglichkeiten, Baumbewohner möchten eine Baumkrone aufsuchen und sich zwischen dem Geäst bewegen, scheuere Tiere verstecken sich vielleicht gerne in dichtem Blattwerk. Bei echten Pflanzen ist klar, dass sie zu den im Terrarium herrschenden Bedingungen passen müssen. Das schränkt die Auswahl gegenüber Kunstpflanzen ein. Andererseits würden nachgeahmte schlichtere Wüstenpflanzen in einem Regenwaldbiotop fehl am Platz wirken und genau so wenig authentisch würden blattreiche tropische Rankpflanzen in einem Wüstenterrarium aussehen. Sie müssen folglich bei Kunstpflanzen keine besonderen Umgebungsansprüche beachten. Viel entscheidender ist die Frage, ob Sie eine optisch möglichst naturgetreue Gestaltung bevorzugen oder das Terrarium unabhängig vom natürlichen Habitat nach persönlichen Vorlieben gestalten möchten.
Soll es naturgetreu sein, finden Sie für jede Umgebung geeignete Terrarienpflanzen oder künstliche Nachahmungen. In einer spartanischen Wüstenumgebung werden oft Skorpione, Schlangen oder Leguane aus entsprechenden Zonen gehalten. Dazu passende Pflanzen sind unter anderem verschiedene Sukkulentenarten, Agaven, Bogenhanf, Aloe und Kakteen, sofern diese keine Verletzungsgefahr für die Tiere bergen. Je nach Besatz und konkreter Klimatisierung eignen sich derartige Pflanzen auch für eine Savannenumgebung. Die gegenteiligen Bedingungen finden Terrarienpflanzen in tropischen Regenwaldverhältnissen vor. Hier gedeihen viele Farne, Bromelien, Grünlilien, Philodendron, Efeutute und Moosgewächse. Einige Tropenpflanzen wachsen üppig und klettern gerne in Richtung Licht. Die Terrariengröße ist daher bei der Pflanzenauswahl ein wichtiges Kriterium. Stark wuchernde Arten bilden schattige Bereiche und Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere wie tropische Vogelspinnen, Frösche und Schlangen. Kombinieren Sie solche daher nur mit kleinwüchsigen Pflanzen, die mit einer geringen Lichtausbeute zurechtkommen, oder alternativ mit dekorativen Kunstpflanzen Ihrer Wahl. Farn, Moos, Grünlilie und Efeutute fühlen sich außerdem in einem Waldterrarium mit seinem halb feuchten Klima wohl.
Echte und künstliche Terrariumpflanzen für unterschiedliche Tierarten
Die Lebensgewohnheiten und eventuelle spezielle Eigenschaften der Tiere geben weitere Hinweise auf die Eignung von Pflanzen. Chamäleons zum Beispiel klettern gerne und fühlen sich in dichtem Grün wohl. Echte oder künstliche Efeututen, Gummibaumarten und Bergpalmen bieten ihnen ideale Voraussetzungen. Von echtem Efeu und Aloe Vera ist dagegen abzuraten - sie sind giftig für Chamäleons.
Wüstengeckos benötigen keine Pflanzen. Gut in das Habitat passen künstliche oder echte Tillandsien, die Sie kreativ als Aufsitzerpflanzen an der Dekoration befestigen. Der baumbewohnende Taggecko klettert gerne an Gewächsen empor, springt zwischen Zweigen und Geäst umher oder sucht diese zum Ruhen auf. Sie freuen sich über Bambusgewächse und andere Arten, die diese Ansprüche erfüllen. Am Boden lebende Schlangen, ausgenommen Wüstenbewohner, nutzen niedriges Blattwerk gerne als Unterschlupf. Baumbewohner dagegen bevorzugen dichtes Grün, das sie erklimmen und in dem sie einen sicheren Platz finden. Bartagamen dienen einige Terrarienpflanzen als Nahrungsquelle; gerne mögen sie beispielsweise Golliwoog, Melisse oder Basilikum. Andere wie Gasterien dienen ihnen zum Erklimmen; in der Regel verschmähen sie solche Arten. Möchten Sie Kunstpflanzen einsetzen, können Sie diese sicherheitshalber im oberen Terrariumbereich an den Seitenwänden oder der Rückwand befestigen, um ein Anknabbern zu vermeiden.
Fazit: Kunst- und Lebendpflanzen bereichern und vollenden das Habitat im Terrarium. Kunstpflanzen sind pflegeleicht und stellen keine Ansprüche, allenfalls die der Tiere sind zu berücksichtigen. Echte Terrariumpflanzen stellen Sie bei der Auswahl und Pflege vor größere Herausforderungen, ergänzen dafür aber das Biotop auf natürliche Weise und können je nach Art eine ausgewogene Klimatisierung fördern. Den Terrariumbewohnern dürfte es gleichgültig sein, für welche Pflanzen Sie sich entscheiden, sofern sie deren natürliche Bedürfnisse erfüllen und kein Risiko für sie darstellen.
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