Porzellankrankheit
Krankheiten gehen uns alle etwas an. Nicht nur wir Menschen, auch unsere geliebten Haustiere können von Zeit zu Zeit erkranken. Da bilden leider auch Aquarienbewohner wie Zierfische, Krebse oder Garnelen keine Ausnahme. Wenn die schuppigen Lieblinge negative Veränderungen in Optik oder Verhalten aufweisen, läuten bei vielen Aquarianern die Alarmglocken. Selbst für Krebs- und Garnelenhalter sind Krankheitserscheinungen im Becken keine Seltenheit. Nachforschungen haben ergeben, dass sich selbst in den kleinsten Nano-Becken die Krankheitserreger in Hülle und Fülle tummeln. Aus eben diesem Grund sollten Sie als Garnelen-Freund stets das Wohlergehen Ihres Beckenbestandes im Auge behalten. Die „Krankmacher“ lauern überall. Parasiten, Viren, Bakterien oder Pilze können Ihrem Beckenbestand ganz schön zusetzen. Optimale Wasserbedingungen sowie regelmäßige Wasserwechsel sind von daher das A und O zur Vorbeugung von Krankheiten. Unglücklicherweise ist man selbst mit den penibelsten Vorsichtsmaßnahmen nicht immer vor dem Ausbruch einer Krankheit im Garnelenbecken sicher. Durch Wildfänge, unseriöse Transportmethoden oder verunreinigtes Wasser können Krankheitserreger aller Art in Ihr Aquarium, Ihren Teich oder öffentliche Gewässer gelangen, sich dort festsetzen und verbreiten. Dies kann meist durch eine Quarantäne verhindert werden wird aber von den meisten Tierbesitzern trotz Empfehlung nicht eingehalten.
Ursache:
Eine der geläufigsten Erkrankungen von Krebsen und Garnelen ist die sogenannte Porzellankrankheit. Ursache für den Ausbruch einer Porzellankrankheit in Ihrem Becken ist ein Erreger aus der Gattung der Microsporidien mit dem klangvollen Namen Thelohanian contejani. Dieser Übeltäter greift mit Vorliebe die Muskelpartien Ihrer Garnelen an, welche dadurch eine weißliche Färbung annehmen. Diese durch die Erkrankung ausgelöste optische Veränderung lässt sich insbesondere bei durchsichtigen Garnelen gut erkennen. Allerdings sollten Sie stets einen kühlen Kopf bewahren. Sollten Sie bei Ihren Tieren eine Verfärbung dieser Art feststellen, ist das noch kein eindeutiges Indiz für eine Porzellankrankheit! Studien haben ergeben, dass es im Hinblick auf diese Erkrankung häufig zu Irrtümern und Fehldiagnosen kommt.
Bei besagten Microsporidien handelt es sich um parasitär lebende Einzeller, welche sich, wie bereits erwähnt, überwiegend in den Muskelzellen ihrer „Opfer“ aufhalten und diese als Wirt benutzen. Bezüglich der Ansteckung kursieren in Aquarianerkreisen diverse Theorien. So ist es beispielsweise durchaus plausibel, dass der Krankheitserreger durch die Aufnahme von infiziertem Kot auf die bis dahin gesunden Garnelen übergeht. Zusätzlich dazu wurde auch ein Zusammenhang zwischen einer Infektion und dem vorherrschenden pH-Wert im Becken festgestellt. Ein geringer pH-Anteil im Aquariumwasser erwies sich als ausgesprochen förderlich für die Ausdehnung der Porzellankrankheit. Zu guter Letzt hält sich auch die These aufrecht, dass die Microsporidien vor den Garnelen bereits vereinzelte Zwischenwirte hatten. Wenn man diesen Aussagen Glauben schenken möchte, dann könnten die „Patienten“ den Krankheitserreger auch über die Nahrung aufgenommen haben.
Im Verlauf der Infektion halten sich die Microsporidien anfänglich im Darm des Wirtstieres auf. Danach verankern sie sich unter Beihilfe eines Polfilaments in der Darmschleimhaut, durchdringen diese und setzen so ihren unheilvollen Weg zu den Muskelfasern der Garnele fort.
Symptome:
Die Symptome der Porzellankrankheit sind in erster Linie von optischer Natur. Die betroffenen Tiere nehmen eine milchig-weiße Färbung an, welche sich vom Schwanz her nach und nach auf den gesamten Körper ausdehnt. Auch im Verhalten Ihrer Garnelen können Sie eine Veränderung feststellen: Die Bewegungsabläufe der infizierten Tiere sind kontrastiv zu ihren Artgenossen massiv eingeschränkt. Schwimmen ist im Endstadium gar nicht mehr möglich. Stattdessen treiben die Patienten ziellos durchs Becken.
Behandlung:
Eine Bekämpfung der Porzellankrankheit ist nur sehr schwer, wenn überhaupt, durchführbar. Eine Heilung ist nahezu unmöglich. Lediglich die Verabreichung von Medizinflocken aus dem Hause Tetra führte bis jetzt zu einem gewissen Erfolg, Unglücklicherweise sind besagte Flocken auf dem Markt aber nicht mehr zu bekommen, was somit auch diese Behandlungsmethode ausschließt. Sie können lediglich kranke und tote Garnelen aus Ihrem Becken fischen und eliminieren, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet.
Ansonsten kann man wirklich nur immer wieder auf Quarantäne von neu gekauften Tieren mit vielen Wasserwechseln hinweisen um das Ausbrechen von Krankheiten von vornherein zu vermeiden!