Kupfervergiftung im Aquarium
Die Gefahren im Aquarium lauern überall. Schnell hat sich Ihr schuppiger Freund eine mehr oder minder schwere Fischerkrankung zugezogen. Neben den typischen bakterielle Viruskrankheiten können auch Vergiftungen den Gesundheitszustand Ihrer Zierfische und Garnelen in Mitleidenschaft ziehen. Selbst Ihr Becken ist vor Vergiftungen nicht sicher. Die Ursachen für das Auftreten einer Vergiftung sind von mannigfaltiger Natur. Manche entstehen erst im Aquarium selbst durch das Vorhandensein von Abbau- oder Abfallstoffen, andere lassen sich auf vorbelastetes Leitungswasser zurückführen. Neben der Nitrat-, CO2- oder der Chlorvergiftung haben einige Aquarianer auch mit einer Kupfervergiftung zu kämpfen. Insbesondere Zwerggarnelen sind extrem empfindlich auf Kupfer, aber auch andere Wirbellose vetragen Kupfer sehr schlecht. Für Zierfische ist Kupfer ebenfalls schädlich, diese reagieren aber erst bei höheren Dosierungen mit Vergiftungserscheinungen.
Ursache:
Eine Kupfervergiftung wird durch einen zu hohen Kupfergehalt im Wasser ausgelöst. Kupfer reichert sich zwar nicht auf natürlichem Weg im Beckenwasser an, kann aber auf verschiedene Arten und Weisen ins Aquarienwasser gelangen. Möglich ist dies beispielsweise durch kupferhaltiges Leitungswasser, Medikamente oder auch Algenvernichtungsmittel oder die Verwendung von Nicht-Aquariengeeignetem Pflanzendünger. Ein Überangebot an Kupfer im Wasser kann verheerende Folgen für Ihre Fische und vor allem Wirbellose wie Garnelen haben. Obgleich Kupfer auf den Menschen nahezu keine negativen Auswirkungen hat, ist er pures Gift für Ihre geliebten Beckenbewohner. Insbesondere Welse und Wirbellose reagieren ausgesprochen empfindlich auf das von außen zugefügte Kupfer. Nachforschungen haben ergeben, dass Wasserpflanzen, Schnecken, Wirbellose und Fische lediglich einen geringen Wert an Kupfer benötigen. Diese Menge wird bei einer Kupfervergiftung um ein Vielfaches überschritten. Insbesondere Krebse- und Garnelenhalten sowie Besitzer von Meerwasseraquarien sollten den Kupferanteil im Aquarienwasser genau im Auge behalten da bereits geringste Mengen an Kupfer für Wirbellose Tiere tödlich sein kann. Das fatale ist, dass von den meisten Wassertests Kupfer erst ab einer gewissen (höheren) Konzentration nachweisen können, diese aber bereits schon eine mehr als tödliche Konzentration für Wirbellose darstellt. Zudem ist Kupfer natürlich weder als Geruch noch als Verfärbung wahrzunehmen. Es hilft hier tatsächlich nur Vorsicht walten zu lassen, Tipps hierzu finden Sie weiter unten.
Symptome:
Die Symptome einer Kupfervergiftung weisen deutliche Parallelen zu denen anderer Vergiftungserscheinungen auf. Die Tiere leiden unter Atemnot, beginnen hektisch nach Luft zu schnappen und halten sich bevorzugt an der Wasseroberfläche auf. Zusätzlich dazu sind die Beckenbewohner lethargisch oder gerade Zwerggarnelen schießen dann blitzschnell durchs Becken. Vom Krankheitsbild alleine können Sie als Fischfreund und Aquarianer nicht sofort auf eine Kupfervergiftung schließen. Erst die Ermittlung des Kupfergehalts im Wasser bringt die Wahrheit ans Licht. Liegt bei der Messung ein hoher Kupferwert vor, sollten Sie unverzüglich handeln. Ein gründlicher Wasserwechsel ist jetzt das A und O. Achten Sie aber beim Wasser genauestens auf den Kupfergehalt, um eine weitere Kupfervergiftung auszuschließen. Lassen Sie das Wasser erst eine Weile aus dem Hahn laufen. Auf diese Art und Weise gehen Sie sicher, dass das Wasser nicht kupferbelastet ist.
Vorkehrungen:
Eine Kupfervergiftung lässt sich mit ein paar Tricks und Kniffen relativ einfach vermeiden: Unterbinden oder reduzieren Sie die Zugabe von Kupfer in Ihr Aquarienwasser. Das kann auf vielerlei Art und Weise passieren. In der Vielzahl der Fälle gelangt das Kupfer durch das Leitungswasser ins Aquarium. Wenn Sie Kupferleitungen oder einen Durchlauferhitzer im Haus haben, ist das Wasser meistens kupferhaltig, vor allem wenn die Leitungen noch recht neu sind. Dieses Wasser sollten Sie auf keinen Fall einfach so ins Becken geben. Lassen Sie das frische Wasser erst ein paar Minuten ablaufen bevor Sie es in einem Gefäß sammeln um es für das Aquarium zu . Alternativ dazu können Sie auf destilliertes Wasser oder eine Umkehr-Osmose-Anlage zurückgreifen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte verwendet einen Wasseraufbereiter wie beispielsweise Dennerle AquaElixier. Ein Wasseraufbereiter bindet Kupfer und andere Schwermetalle im Leitungswasser und macht es unschädlich für Ihr Aquarium so dass Sie es bedenkenlos verwenden können.
Neben dem Wasser kann Kupfer auch über diverse Medikamente ins Wasser gelangen. Diese sogenannten „Heilmittel“ bewirken allerdings in einigen speziellen Fällen genau das Gegenteil. Verzichten Sie unbedingt nach Möglichkeit auf Medikamente mit Kupferanteil und verwenden Sie Ihren Welsen und Garnelen zuliebe Alternativen. Der Markt für Aquarienbedarf verfügt über ein breites Arsenal an Medikamenten ohne Kupfer. Führt allerdings kein Weg an kupferhaltigen Hilfsmitteln vorbei, sind Garnelen, Krebse und Schnecken vor der Anwendung aus dem Becken zu entfernen und in einem Quarantänebecken unterzubringen.