Costia-Krankheit
Eine häufig diskutierte Fischkrankheit ist die Costia-Krankheit. Diese Erkrankung wird, wie viele andere Fischkrankheiten auch, durch Stress oder inadäquate Haltungsbedingungen hervorgerufen. Insbesondere Faktoren wie beispielsweise ein Fischtransport (Import) oder eine Grundreinigung des Teichs/Aquariums können zum Ausbruch der Krankheit führen. Zusätzlich dazu ist es durchaus plausibel, dass bei Teichen Wasservögel oder Amphibien den Erreger aus einem nahegelegenen Fluss, See, Teich oder Tümpel anschleppen und Ihren Fischbestand damit anstecken. Allerding ist die Krankheit nicht sonderlich bedrohlich. Forscher und Aquarianer haben herausgefunden, dass „gesunde“ Fische mit einem starken Immunsystem sich sehr selten mit der Costia-Krankheit infizieren. Treffen Sie von daher rechtzeitig Vorkehrungen. Wenn Sie Ihre Tiere artgerecht halten, abwechslungsreich ernähren und keinem unnötigen Stress aussetzen, sollte die Erkrankung gar nicht erst auftreten.
Ursache:
Der Übeltäter ist schnell enttarnt. Die Costia-Krankheit wird durch den namensgebenden Erreger Costia (Ichthyyobodo necator) ausgelöst und verbreitet. Hierbei handelt es sich um ein Geißeltierchen, das mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist. Der Parasit verfügt lediglich über eine Größe von 10-15 Mikrometern und besitzt eine ovale Gestalt. Betroffen sind in erster Linie Kois oder andere Teichfische. Unter Beihilfe seiner Geißel heftet sich das Geißeltierchen an die oberste Schicht des Hautgewebes (Epithel) der Fische, welche es als Wirt benutzen möchte. Von dort aus pflanzt sich der Erreger durch Längsteilung fort. Im weiteren Krankheitsverlauf frisst sich der Costia durch die gesamte äußere Hautschicht des Tieres. Wie für Parasiten üblich ernährt sich der Erreger vom Blut und dem Hautgewebe des Fisches. Selbst Kälte macht dem Schädling gar nichts aus. Im Gegenteil. Bereits ab einer Wassertemperatur von 2°C kann das Geißeltierchen überleben, Ihren Fischbestand befallen und ausbreiten.
Symptome:
Infizierte Tiere erkennt man anhand signifikanter Krankheitsmerkmale in Optik und Verhalten. In der Anfangsphase tritt bei betroffenen Fischen ein schleimiger, grauer Belag auf der Hautoberfläche auf, der im schlimmsten Fall bis zur Hauttrübung führen kann. Im weiteren Krankheitsverlauf werden sowohl die Schleimschicht wie auch die Schleimhaut des „Patienten“ zerstört. Dieser Tatsachenbestand verschafft dem Costia-Erreger freie Bahn. Er kann jetzt ungehindert bis in die tiefen Gewebeschichten des Fisches vordringen. Das traurige Resultat sind blutende Geschwüre oder sogar Löcher. Sobald der Parasit die Blutbahn erreicht hat, ist das Schicksal Ihres schuppigen Freundes besiegelt. Eine Costia-Krankheit endet im schlimmsten Fall mit einem Nierenversagen und somit dem Tod des infizierten Tieres.
Allerdings weisen auch noch andere Erkennungszeichen auf den Ausbruch einer Costia-Krankheit in Ihrem Teich hin. Fischbesitzer haben beobachtet, dass sich die erkrankten Fische permanent scheuern oder aus dem Wasser springen. Sie versuchen den Parasiten auf diese Art und Weise zu entfernen. Zusätzlich dazu sind infizierte Fisch scheuer als ihre Artgenossen und klemmen die Flossen. Last but not least ist zu erwähnen, dass erkrankte Exemplare an Appetitlosigkeit leiden und sich bevorzugt an der Wasseroberfläche aufhalten.
Behandlung:
Im Hinblick auf die Behandlung einer Costia-Krankheit stehen Ihnen als Fischfreund und Teichbesitzer diverse Mittel und Wege zur Verfügung. Am effektivsten ist es, wenn Sie die Wassertemperatur auf knapp 30°C erhöhen. Es hat sich gezeigt, dass bei dieser Vorgehensweise die Parasiten binnen weniger Tage abgetötet werden. Ihnen als Aquarianer sollte allerdings bewusst sein, dass diese Methode nur bei Tropenfischen fruchtet. Bei Fischen, die solche Wassertemperaturen nicht gewohnt sind, müssen Sie zu anderen Möglichkeiten greifen. Gönnen Sie infizierten Tieren ein wohltuendes Bad in einer 3%igen Kochsalzlösung. Alternativ dazu können Sie auch Tripaflavin oder Acriflavin verwenden. Wenn Sie diese Prozedur ein paar Tage durchführen, wird Ihr Liebling wieder ganz gesunden. Es ist allerdings von signifikanter Relevanz, dass Sie das Bad in einem dafür vorgesehenen Quarantänebecken „anrichten“. Die Inhaltsstoffe können verheerende Folgen für Ihren Pflanzenbestand haben.