Chilodonella-Krankheit
Eine leider recht geläufige Fischkrankheit ist die Chilodonella-Krankheit, welche im Volksmund auch schlicht als „Hauttrüber“ betitelt wird. Wir möchten Ihnen hier etwas mehr darüber verraten. Die Krankheit wird durch einen Parasiten, ein Wimperntierchen, verursacht und kann glücklicherweise beim rechtzeitigen Erkennen gut behandelt werden.
Ursache:
Die Ursache für die Chilodonella-Krankheit ist schnell gefunden. Der Erreger ist ein Wimperntierchen aus der Familie der Chilodonella, welcher auch als Namensträger für die Krankheit fungiert. Es handelt sich hierbei um einen Parasiten mit ovaler Kopfform und einer Gesamtgröße von 40-70 Mikrometer. Sein hinteres Körperende ist eingekerbt und sein Protoplasma wirkt grobkörnig. Ursache dafür sind die mannigfaltigen kleinen Vakuolen, welche die Hohlräume des Parasiten mit Flüssigkeit füllen. Forscher untergliedern den Chilodonella-Erreger in 3 Gruppen. Man differenziert hierbei zwischen Celiaten, Flagelltaten und Sporentieren. Welche der Gruppierungen sich in Ihrem Becken aufhält, lässt sich aufgrund der Größe i.d.R. nicht explizit bestimmen. Die Vermehrung erfolgt wie bei allen Wimperntierchen durch eine simple Teilung. Hieraus resultierend können die Erreger ihre Population in ihrem Becken binnen kürzester Zeit um ein vielfaches steigern. Dies führt zu einer schnellen Ausweitung und Zuspitzung des Problems für Sie und Ihren Fischbestand.
Aquarianern ist der Erreger unglücklicherweise kein Unbekannter. Das Wimperntierchen aus der Chilodonella-Familie ist dauerhafter Stammgast in vielen Aquarien, wo er den Fischbestand befällt, schwächt und schließlich tötet. Beobachtungen haben ergeben, dass sich der Parasit primär im Kiemenbereich seiner „Opfer“ lokalisiert. Der Ausbruch einer Chilodonella-Krankheit im Aquarium lässt sich in einer Vielzahl der Fälle auf eine unzureichende Hygiene sowie einen zu großen Fischbestand zurückführen. Auch bei dieser Krankheit ist Stress ein großer Auslöser, dieser schwächt das Immunsystem und macht Ihre Zierfische krankheitsanfällig.
Symptome:
Studien haben gezeigt, dass eine Infektion mit der Chilodonella-Krankheit sehr schnell und plötzlich geschehen kann. Infizierte Fische weisen deutlich wahrnehmbare Krankheitssymptome in Aussehen und Verhalten auf. So schwimmen betroffene Tiere beispielsweise langsamer durchs Becken und scheuern sich häufiger als Ihre Artgenossen. Darüber hinaus verfärbt sich die Haut der Patienten weißbläulich und grau. Betroffen ist dabei explizit die Körperregion zwischen Nacken und Rückenflosse. Vergegenwärtigt man sich diesen Tatsachenbestand ist es nicht verwunderlich, dass die Fischkrankheit auch als „Hauttrüber“ bezeichnet wird. Im weiteren Krankheitsverlauf verliert der infizierte Fisch Hautfetzen und schließlich die ganze Haut. Weitere Symptome sind beispielsweise Atemnot verbunden mit einem schnappen nach Luft sowie ein Aufhalten im oberen Beckenbereich. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn sich der Erreger in den Kiemen des Tieres „eingenistet“ hat.
Verbreitung:
Wie bereits erwähnt verbreitet sich der Chilodonella-Virus in Ihrem Becken durch Zellteilung. Die stetig wachsende Anzahl an Erregern befällt Ihren Fischbestand. Hierbei sind insbesondere kranke, verletzte oder schwache Tiere anfällig für den Parasiten. Wie bei vielen anderen Fischkrankheiten auch geben die „Patienten“ den Erreger an die anderen Fische weiter und die Seuche breitet sich aus. Bei der Chinodonella-Krankheit müssen Sie als Aquarianer und Fischfreund schnell handeln, da ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium den Tod der betroffenen Fische zur Folge haben kann.
Behandlung:
Um Ihren Fischbestand zu retten, müssen Sie bei den ersten Anzeichen einer Chilodonella-Krankheit möglichst unverzüglich zur Tat schreiten. Als erstes nehmen Sie wie bei jeder Krankheit im Aquariu zunächst einen großen Wasserwechsel mit temperiertem Wasser vor. Erst danach startet die eigentliche Behandlung. Das tun Sie bitte folgendermaßen: Fische, bei denen sich der Parasit nur schwach bemerkbar macht, geben Sie bitte in eine 3% ige Kochsalzlösung. Diese Prozedur sollte lediglich 10-15 Minuten in Anspruch nehmen und in einem dafür vorgesehenen Quarantänebecken oder Behälter durchgeführt werden. Nachforschungen haben ergeben, dass diese Salz-Bäder den Chilondnella-Virus wirksam abtöten. Bereits binnen kürzester Zeit lässt sich ein Erfolg verzeichnen. Glückliche Aquarianer sagen, dass sie durch die kontinuierliche Durchführung dieser Maßnahme die Fischkrankheit binnen einer Woche in den Griff bekommen haben. Ihnen sollte allerdings bewusst sein, dass die Symptome einer Chilodonella-Krankheit leicht mit denen anderer Fischkrankheiten verwechselt werden können. Da man den Übeltäter nur unter einem Mikroskop „entlarven“ kann, sind Fehldiagnosen unglücklicherweise üblich.