Zaire-Flösselhecht, Polypterus delhezi

Herkunft des Zaire-Flösselhechts (Polypterus delhezi)

Der Zaire-Flösselhecht (Polypterus delhezi) stammt aus dem Kongo-Flusssystem in Zentralafrika. Diese urtümlich wirkende Art gehört zu den sogenannten lebenden Fossilien: Ihre Lungenatmung, der schuppenbedeckte Körper und die einzeln ausgeprägten Rückenflössel geben einen Einblick in die frühe Fischentwicklung. In der Natur bewohnt Polypterus delhezi ruhige, schlammige Flussabschnitte mit dichter Vegetation und vielen Verstecken. Dort hält er sich bevorzugt bodennah auf und geht nachts auf Nahrungssuche. Seine graue bis olivfarbene Grundfärbung mit dunklen Bändern macht ihn in diesen Umgebungen nahezu unsichtbar.

Zaire-Flösselhecht vergesellschaften

Polypterus delhezi ist ein eher ruhiger, aber dämmerungsaktiver Räuber. Eine Vergesellschaftung ist mit robusten, größeren Fischen möglich, kleinere Tiere oder Garnelen werden allerdings als Beute betrachtet. Ideale Beckenpartner sind größere Buntbarsche, größere Welse oder andere Flösselhechte. Eine klare Strukturierung des Aquariums mit vielen Verstecken hilft, Stress zu vermeiden. Tagesaktive Mitbewohner sollten dem ruhigen Wesen des Flösselhechts angepasst sein.

Passende Wasserparameter

Polypterus delhezi bevorzugt weiches bis mittelhartes Wasser mit einem pH-Wert von etwa 6,0 bis 7,5. Die Wasserqualität sollte stabil sein, mit regelmäßigen Teilwasserwechseln und gutem Sauerstoffgehalt. Da die Tiere Luft atmen können, ist eine Abdeckung empfehlenswert, damit sie nicht entweichen. Eine ruhige Strömung und dunkler Bodengrund kommen dem natürlichen Lebensraum entgegen.

Haltungstemperatur

Die optimale Temperatur liegt bei 24 bis 28 °C. Der Zaire-Flösselhecht reagiert empfindlich auf Temperaturschwankungen, daher sollte das Aquarium konstant beheizt werden. Ein zusätzlicher Schutz gegen Auskühlung bei Nacht ist bei großen Becken hilfreich.

Die Beckengröße für Polypterus delhezi

Aufgrund seiner stattlichen Größe von bis zu 35 cm benötigt der Flösselhecht ein Aquarium ab 150 cm Länge. Wichtig sind ein strukturierter Bodengrund, Höhlen, Steinaufbauten und Wurzelholz. Der Bodengrund sollte weich sein, um Verletzungen zu vermeiden. Die Abdeckung muss lückenlos geschlossen sein, da Flösselhechte als gute Kletterer gelten.

Bepflanzung

Robuste Pflanzen wie Anubias, Javafarn oder Crinum können gut mit Flösselhechten kombiniert werden. Besonders geeignet sind Aufsitzerpflanzen auf Holz oder Stein, da der Bodengrund häufig durchstreift wird. Schwimmpflanzen dienen der Lichtdämpfung und sorgen für zusätzliche Deckung.

Das Futter für Zaire-Flösselhechte

Polypterus delhezi ist ein Fleischfresser und bevorzugt Frost- und Lebendfutter. Er nimmt gerne Fischfilet, Garnelenstücke, Muschelfleisch oder Regenwürmer. Trockenfutter wird meist ignoriert. Die Fütterung sollte abends oder bei gedämpftem Licht erfolgen, da die Tiere hauptsächlich nachtaktiv sind.

Geschlechtsunterschiede

Die Unterscheidung der Geschlechter gelingt anhand der Afterflosse: Männchen besitzen eine deutlich breitere und dickere Afterflosse als Weibchen. Weitere äußere Unterschiede sind nicht auffällig. In der Regel sind Weibchen zudem etwas massiger.

Die Zucht von Polypterus delhezi

Die Nachzucht im Aquarium ist äußerst selten und kaum dokumentiert. Erfolgreiche Zuchten wurden meist in sehr großen Schauanlagen mit stark abgesenktem Wasserstand, hohem Sauerstoffgehalt und spezieller Fütterung erzielt. Die Eiablage erfolgt im freien Wasser, die Entwicklung der Larven ist sensibel und benötigt sauberes, ruhiges Wasser.

Die Endgröße von Zaire-Flösselhechten

Polypterus delhezi kann unter optimalen Bedingungen eine Länge von bis zu 35 cm erreichen. Aufgrund seiner Langlebigkeit – bei guter Pflege sind bis zu 15 Jahre möglich – und seines ruhigen Wesens ist er ein faszinierender Bewohner für große Aquarien mit individueller Gestaltung.

Verträglichkeit mit Zwerggarnelen

Aufgrund seines Beuteschemas ist Polypterus delhezi für eine Vergesellschaftung mit Zwerggarnelen nicht geeignet. Selbst adulte Garnelen gelten als potenzielle Nahrung. Eine Haltung mit wirbellosen Tieren sollte vermieden werden.